Hintergrund


Hintergründiges zur Basler Fasnacht

 

Die heutige Fasnacht ist ein Spiegel der wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung Basels. Einiges hat sich als Tradition etabliert und bis zum heutigen Tag in seiner grundsätzlichen Form bewahrt. Doch die Basler Fasnacht wandelt sich von Jahr zu Jahr

und widerspiegelt die jeweilige gesellschaftliche Gegenwart unserer Stadt und ihrer Bewohner. Die Fasnacht ist ein Volksfest, an dem in einzigartiger Weise alle Schichten der Bevölkerung ungeachtet der politischen und konfessionellen Zugehörigkeit teilnehmen.

 

Die heutige Fasnacht ist ein Spiegel der wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung Basels. Einiges hat sich als Tradition etabliert und bis zum heutigen Tag in seiner grundsätzlichen Form bewahrt. Doch die Basler Fasnacht wandelt sich von Jahr zu Jahr und widerspiegelt die jeweilige gesellschaftliche Gegenwart unserer Stadt und ihrer Bewohner. Die Fasnacht ist ein Volksfest, an dem in einzigartiger Weise alle Schichten der Bevölkerung ungeachtet der politischen und konfessionellen Zugehörigkeit teilnehmen. 

 

Die Cliquen pflegen nicht nur die Fasnachtstradtion, sei es bei den wöchentlichen Piccolo- und Trommelstunden. Die Geselligkeit unter dem Jahr spielt eine wichtige Rolle im Vereinsleben. Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten pflegen regelmässigen Kontrakt, die oft weit über das fasnächtliche und gesellige Geschehen hinaus Bestand haben. 

 

Sicher interessiert es Sie noch, wie das Jahr eines Fasnächtlers aussieht: Das ganze Jahr hindurch trifft man sich. Wöchentlich finden die Trommel- und Pfeifferkurse statt. Ich möchte mich hier nicht in Details der Instrumente, der verschiedenen Märsche, Rhythmen etc. einlassen, doch sollte wenigstens erwähnt werden, dass viele unserer Trommel- und Pfeifermärsche historischen Ursprungs sind und hauptsächlich vom Militär im In- und Ausland übernommen und zum Teil umgeschrieben wurden. In den letzten Jahren kamen verschiedene Kompositionen, von Baslern geschrieben, neu dazu. Etwa 200 Fasnachtsmärsche sind es heute. Die Stammvereine spielen normalerweise ca. 20 bis 25 Märsche an der Fasnacht, wobei das Repertoire jedes Jahr etwas geändert wird. Im Herbst wählt man das Thema, das es an der nächsten Fasnacht zu präsentieren gilt oder einfacher baslerischer gesagt, man einigt sich auf das Sujet, zur Hauptsache lokalbezogen. Also Gegebenheiten, mit denen man sich im Verlaufe des Jahres auseinandergesetzt hat, im Positiven wie im Negativen. Die Vielfalt der verschiedenen Themen ist sicher auch einer der Gründe, wieso sich die Basler Fasnacht jedes Jahr neu und anders präsentiert und auch wandelt. In diesem Jahr sind es über 100 verschiedene Gegebenheiten die es von den über 480 Fasnachts - Gruppierungen zu bewundern gibt. 

 

Jede Fasnachtsgesellschaft, Gruppe ob gross oder klein, interpretiert ihr gewähltes Thema auf ihre Art. Man macht sich Gedanken wie sich dieses Sujet fasnächtlich ausspielen, darstellen und mit Witz präsentieren lässt. Ohne grob oder ausfallend zu werden, denn dies wäre auf gar keinen Fall baslerisch. 

 

Wenn die Basler Fasnacht auch gegen aussen den Eindruck von reizvoller Improvisation macht, steckt doch eine ernste Arbeit der unzähligen Fasnachtsgesellschaften, deren Helfern und dem ehrenamtlich wirkenden Comité dahinter. 

 

Der Staat bezahlt keinerlei finanzielle Zuschüsse und mischt sich, abgesehen von wenigen polizeilichen Massnahmen, nicht in die Organisation ein. Auch Sponsoring respektive Werbebotschaften gehören nicht an die Basler Fasnacht. Abgesehen von Entschädigungen aus dem Erlös der Plakettenverkäufe und Einnahmen der vom Comité organisierten Vorfasnachtsveranstaltung finanzieren die aktiven Fasnächtler ihre Fasnacht selbst. 

 

Es gibt verschiedene Vorfasnachtsveranstaltungen, welche jeweils einige Wochen vor dem grossen Ereignis stattfinden, wobei das Schwergewicht auf der Trommel - und Pfeiferkunst liegt. 

 

Diese Veranstaltungen, ob das vom Fasnachts - Comité organisierte Monstre - Trommelkonzert oder die privat initiierten Charivari, Mimösli und wie sie alle heissen, sind Insider - Veranstaltungen. Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass es im Zusammenhang mit der Fasnacht auch vielfältige, traditionelle und subtile Aspekte gibt, die der Aussenstehende und Fremde nicht versteht - nicht verstehen kann - und sicher auch nicht interessiert, da es sich eben um diese lokalen Insider-Gegebenheiten rund um die Fasnacht handelt. 

 

Zum besseren Verständnis empfehle ich Ihnen das handliche Buch mit dem Titel « Basler Fasnacht für Basler und Nicht Basler ». Ich empfehle Ihnen dieses Buch, weil dort leicht verständlich aufgezeigt wird, inwieweit die Basler Fasnacht ein Familienfest oder eben ein Open House ist. 

 

Doch kehren wir zurück, denn in der Vorbereitung rücken die drei Fasnachtstage immer näher. 

 

Am Sonntag vor dem Morgenstraich besammelt man sich gegen Abend beim Künstler um die Laterne abzuholen. Ein kleines Zeremoniell. Man bestaunt das Meisterwerk, trinkt ein Gläschen Wein und führt seine - an und für sich mit Tüchern verdeckte Laterne - unter den Klängen der Pfeifer, in Zivil natürlich, durch die Innerstadt zum Abmarschlokal des folgenden Morgens. 

 

Schlag 4 Uhr werden mit einem einzigen speziellen Schalter sämtliche Lichter der Innerstadt ausgeschaltet und ein Schauspiel, das schwer verbal geschildert werden kann, beginnt. Ein eindringlicher Wunsch, meine Damen und Herren, bitte verwenden Sie kein Blitzlicht, wenn Sie fotografieren am Morgenstreich, denn erstens ist dies für alle Beteiligten äusserst störend, und zweitens werden die Bilder ohne Blitz ohnehin viel besser und erst noch stimmungsvoller. 

 

Autor Dennis L. Rhein 

185 Laternen werden mitgetragen oder mitgezogen. Diese sind ab Montagnacht durchgehend bis am Mittwochvormittag auf dem Münsterplatz zu bestaunen. Ich wage zu behaupten, dass es sich hier um die grösste Open - Air Kunstausstellung überhaupt handelt. 28 Fasnachtswagen und ca. 35 Requisiten die zum Teil mit viel Liebe zum Detail zusammen gebaut wurden werden in diesem Jahr zum ersten Mal, parallel zur Laternenausstellung, bei der Kaserne im Kleinbasel zu besichtigen sein. 

 

Am Montag- und Mittwochnachmittag ab 13.30 Uhr findet der Cortège sämtlicher beim Comité angemeldeten Teilnehmer auf einer festgelegten oder sagen wir vorgeschriebenen Route im Innerstadtbereich statt. Da die Fasnacht in den letzten Jahren von der Teilnehmerzahl her so gewachsen ist - würde man alle Teilnehmer gleichzeitig wie bei einer Parade laufen lassen, würde man eine Strecke von rund 15 km benötigen - darum musste das Comité einige Vorschriften erlassen. So wird der Cortège - in Basel nennen wir den Umzug nicht einfach Umzug, sondern eben Cortège (tönt doch auch viel besser, oder?) - im Zentrum der Stadt auf einer inneren und einer äusseren Route von je 4 km geführt. 

 

Dies alles tönt für Sie wahrscheinlich etwas kompliziert, doch trösten Sie sich, Sie stehen damit nicht alleine da. Es ist ja auch nicht so wichtig, sämtliche organisatorischen Details zu kennen, wichtig ist nur zu wissen, dass während den kommenden drei Tagen und Nächten im ganzen Innerstadtbereich, das heisst zwischen Mustermesse, Barfüsserplatz, Aeschenplatz und Schifflände sich die Fasnacht in ihrer Vielfältigkeit und Einmaligkeit abspielen wird. 

 

Dennis Rhein